Transparenz in der Kosmetik: Was Clean Beauty wirklich bedeutet

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In kaum einer Branche ist Vertrauen so entscheidend wie in der Kosmetik. Verbraucher:innen wollen heute nicht nur wissen, was sie sich auf die Haut auftragen – sie wollen verstehen, wie Produkte wirken, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und welche Auswirkungen deren Herstellung auf Umwelt und Gesundheit hat. Genau hier setzt das Prinzip der Clean Beauty an: Es steht für Klarheit, Einfachheit und bewusstes Konsumverhalten. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Und worauf sollte beim Einkauf geachtet werden?


Was bedeutet Clean Beauty?

„Clean Beauty“ lässt sich nicht mit einem einzigen Label oder einer klaren Zertifizierung gleichsetzen. Vielmehr handelt es sich um ein Konzept, das für Transparenz, Verträglichkeit und Nachhaltigkeit steht. Im Mittelpunkt steht der Verzicht auf umstrittene oder potenziell bedenkliche Inhaltsstoffe, kombiniert mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Zu den typischerweise gemiedenen Stoffen gehören unter anderem:

  • Parabene (Konservierungsmittel mit hormoneller Wirkung)
  • Silikone (synthetische Filmbildner, oft nicht biologisch abbaubar)
  • Sulfate (z. B. Sodium Laureth Sulfate, bekannt für austrocknende Wirkung)
  • PEGs (Polyethylenglykole), synthetische Duftstoffe oder Mineralöle

Stattdessen setzen Clean-Beauty-Produkte häufig auf natürliche, pflanzliche oder hautidentische Inhaltsstoffe – ergänzt durch moderne, hautfreundliche Technologien. Das Ziel: Pflege, die wirksam ist und dabei möglichst schonend für Mensch und Umwelt bleibt.


Warum Clean Beauty immer beliebter wird

Das wachsende Bewusstsein für Gesundheit, Umweltschutz und ethischen Konsum hat Clean Beauty zu einem starken Trend gemacht – besonders bei einer jüngeren Zielgruppe, die kritisch nachfragt und sich intensiv mit Inhaltsstoffen beschäftigt.

Die wichtigsten Gründe für den Clean-Beauty-Boom:

  1. Hautverträglichkeit: Viele Menschen reagieren empfindlich auf synthetische Duftstoffe, Alkohol oder Konservierungsmittel. Clean-Beauty-Produkte sind oft reizärmer und für sensible Haut geeignet.
  2. Verantwortungsbewusster Konsum: Clean Beauty geht häufig Hand in Hand mit nachhaltigen Verpackungskonzepten, veganer Rezeptur und tierversuchsfreier Entwicklung.
  3. Transparente Kommunikation: Marken, die auf Clean Beauty setzen, legen meist großen Wert auf nachvollziehbare Produktangaben, klare INCI-Deklarationen (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) und verständliche Wirkversprechen.

Worauf beim Kauf zu achten ist

Trotz des klaren Trends gibt es keine gesetzlich geschützte Definition von „Clean Beauty“ – jede Marke kann den Begriff individuell auslegen. Umso wichtiger ist es, als Konsument:in kritisch zu bleiben.

Praktische Tipps für den Einkauf:

  • Inhaltsstoffe prüfen: Apps wie CodeCheck oder INCI Decoder helfen, problematische Substanzen zu identifizieren.
  • Weniger ist mehr: Kurze, übersichtliche INCI-Listen sind oft ein Zeichen für durchdachte, transparente Rezepturen.
  • Zertifizierungen hinterfragen: Labels ANUA können Orientierung geben – auch wenn sie nicht zwingend das Clean-Beauty-Prinzip abdecken.
  • Marken mit Philosophie: Seriöse Anbieter kommunizieren offen über ihre Werte, Herstellungsprozesse und Produktauswahl – und erklären, was für sie Clean Beauty bedeutet.

Clean Beauty ist mehr als Naturkosmetik

Wichtig zu wissen: Clean Beauty ist nicht automatisch gleichbedeutend mit Naturkosmetik. Während Naturkosmetik auf bestimmte Herkunftsrichtlinien setzt, erlaubt Clean Beauty auch synthetische Wirkstoffe – sofern sie als unbedenklich gelten und die Gesamtformulierung hautfreundlich bleibt.

Der Unterschied liegt in der Motivation und der Transparenz: Clean Beauty stellt den verantwortungsvollen Umgang mit der Haut in den Mittelpunkt – frei von Marketingfloskeln oder angstmachenden Aussagen. Es geht um fundierte Entscheidungen, nicht um ideologische Reinheit.


Fazit: Klarheit statt Chemielabyrinth

Clean Beauty ist mehr als ein Trend – es ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels. Wer sich bewusst für transparente, klare und ehrliche Produkte entscheidet, stärkt nicht nur das eigene Hautbild, sondern unterstützt auch eine verantwortungsvollere Kosmetikindustrie. Transparenz ist dabei kein Bonus – sondern ein Versprechen.

Tobias Friedrich
Tobias Friedrichhttps://wochenkurier.de
Tobias Friedrich, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie in Berlin. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und seinem Zwergpinscher Jerry ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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