Im Baugewerbe und in der Wirtschaft im Allgemeinen besteht bei Geschäften immer ein gewisses Risiko, auch wenn man den Geschäftspartner schon lange kennt: Ein Auftragnehmer kann aus dem einen oder anderen Grund seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen, die Forderungen bleiben unverfüllt.
Es kann zum Beispiel passieren, dass der Auftragnehmer in Konkurs geht und den Bau nicht fertigstellt oder die Bauarbeiten in schlechter Qualität ausführt.
Das Gesetz schützt den Auftraggeber, der den Auftragnehmer mit Bauarbeiten beauftragt, ein Stück weit, aber nicht ausreichend. Wenn der Auftragnehmer zahlungsunfähig wird und seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, darf das vom Auftraggeber gezahlte Geld nicht verloren gehen. Es gibt spezielle Finanzinstrumente, die den Auftraggeber vor Verlusten schützen und dem Auftragnehmer helfen, ein zuverlässiger Partner zu sein. Dies ist beispielsweise die Bürgschaftsversicherung.
Wie funktioniert die Bürgschaftsversicherung?
Die Beziehung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wird durch einen Dritten, einen Bürgen, erweitert. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Versicherungsgesellschaft, die die Risiken im Zusammenhang mit der Nichterfüllung verschiedener Verträge übernimmt.
Ein Bauunternehmen kann sich an einen Versicherungsmakler wenden, der eine geeignete Garantieversicherung zu den günstigsten Bedingungen anbietet.
Je nach Spezialisierung des mittelständischen Unternehmens und der Art des Vertrags können die Arten der Bürgschaftsversicherung wie folgt aussehen:
- Anzahlungsbürgschaft
- Vertragserfüllungsbürgschaft
- Mietkautionsbürgschaft (Gewerbe)
- Leasingbürgschaft
- Rekultivierungsbürgschaft
Die Stellung von Bürgschaften kann auch eine Voraussetzung für die Teilnahme an Ausschreibungen sein.
Die Kautionsversicherung kann zudem ein gesetzlich vorgeschriebenes Instrument sein, wenn es dem Schutz der Umwelt dient.
Große Bauprojekte, wie z. B. Solar- oder Windparks, können Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das Bauunternehmen ist gesetzlich verpflichtet, zu garantieren, dass das Grundstück nach Ende der Projektlaufzeit wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird. In dieser Situation ist diese Versicherung ein notwendiges Finanzinstrument.
Im Gegensatz zu einer Bankbürgschaft ist die Kautionsversicherung ein flexibleres und meist günstigeres Instrument, das schnell und einfach abgeschlossen werden kann, ohne langwierige und komplizierte Bankverfahren mit einer großen Anzahl von Dokumenten durchlaufen zu müssen.