Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ein Thema, über das viele Betroffene nur ungern sprechen. Dabei sind sie keineswegs selten – sowohl Männer als auch Frauen können betroffen sein. Oft wird vermutet, dass die Ursachen rein psychischer Natur sind. Doch nicht selten liegen organische Gründe zugrunde, die ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden sollten.
Häufige körperliche Ursachen
Phimose (Vorhautverengung)
Eine der typischen Ursachen für Schmerzen beim Sex bei Männern ist die Phimose, also eine Verengung der Vorhaut. Dabei lässt sich das Präputium nur schwer oder gar nicht über die Eichel zurückziehen. Dies kann zu Spannungsgefühlen, Rissen in der Haut und starken Schmerzen führen. Manche Männer ignorieren die Beschwerden lange, doch auf Dauer kann dies Infektionen begünstigen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Häufig liegt die Ursache wie zum Beispiel die Phimose in einer zu engen Vorhaut (Phimose), die rechtzeitig behandelt werden sollte.
Kurzes Frenulum
Auch ein zu kurzes Frenulum (Vorhautbändchen) kann beim Geschlechtsverkehr Schmerzen auslösen. Wenn das Bändchen während der Erektion zu sehr unter Spannung steht, kann es ein unangenehmes Ziehen verursachen oder sogar einreißen. Betroffene beschreiben oft ein plötzliches Stechen oder eine Einschränkung inder Bewegung der Vorhaut.
Infektionen
Bakterielle oder virale Infektionen im Genitalbereich sind ebenfalls mögliche Auslöser. Pilzinfektionen, Herpes oder andere sexuell übertragbare Krankheiten können Brennen, Jucken und Schmerzen beim Sex verursachen. Besonders tückisch: Manche Infektionen verlaufen zunächst unbemerkt, bis die Beschwerden plötzlich einsetzen.
Entzündungen
Chronische oder akute Entzündungen, etwa eine Balanitis (Entzündung der Eichel) oder eine Prostatitis, können ebenfalls schmerzhaften Geschlechtsverkehr zur Folge haben. Häufig treten dabei zusätzlich Rötungen, Schwellungen oder Ausfluss auf.
Warum man Schmerzen nicht unterschätzen sollte
Auch wenn das Thema unangenehm ist: Schmerzen beim Sex sind ein Warnsignal des Körpers und sollten ernst genommen werden. Wer die Beschwerden ignoriert, riskiert, dass sich die Ursache verschlimmert oder chronisch wird. Zudem können anhaltende Schmerzen die Sexualität stark belasten und das Selbstbewusstsein negativ beeinflussen.
Ein rechtzeitiger Gang zum Arzt – sei es zum Urologen, Gynäkologen oder Hausarzt – ist daher wichtig. Dort kann die Ursache gezielt abgeklärt und eine passende Therapie eingeleitet werden. Oft sind die Behandlungen unkomplizierter, als viele befürchten.
Fazit
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind kein Tabuthema und sollten nicht stillschweigend ertragen werden. Ob Phimose, kurzes Frenulum, Infektionen oder Entzündungen – es gibt zahlreiche körperliche Gründe, die behandelt werden können. Wer die Signale seines Körpers ernst nimmt und medizinische Hilfe sucht, kann in den meisten Fällen schnell Linderung erfahren und zu einem erfüllten Sexualleben zurückkehren.
