Welche Kosten entstehen bei einem Schüleraustausch?

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Ein halbes oder ein ganzes Jahr an einer Schule in einem anderen Land verbringen – für viele Kinder ist das ein großer Traum. Denn ein Schüleraustausch bedeutet, über den Tellerrand hinauszublicken, Freiheit von den Eltern zu schnuppern und neue Erfahrungen zu sammeln.

Gleichzeitig kann ein Austauschjahr für so manche Familie jedoch zur finanziellen Belastung werden. Insbesondere dann, wenn Sie sich zuvor nicht über die anstehenden Kosten informieren.

Damit keine bösen Überraschungen drohen, wenn der Nachwuchs tatsächlich als Austauschschüler das traute Heim verlässt, erhalten Sie hier einen groben Kostenüberblick.

Welches Austauschland ist das kostengünstigste?

Wer seinem Nachwuchs einen Schüleraustausch im Ausland ermöglichen möchte, wird schnell mit Angeboten in einer großen Preisspanne konfrontiert. Die Kosten können zwischen 3.000 und über 30.000 Euro liegen – abhängig von der Länge des Aufenthalts und dem gewählten Austauschland.

Hauptsächlich sind es der eigentliche Programmpreis und die Versicherung, die bei einem Schüleraustausch zu Buche schlagen. Dazu kommen noch die Freizeitausgaben, denn kein Kind möchte nach Schulschluss nur bei der Gastfamilie im Wohnzimmer sitzen.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je weiter die Reise geht, desto höher fallen auch die Kosten für ein Austauschjahr aus. Möchte Ihr Kind ein Schuljahr in den USA, in Neuseeland oder Australien verbringen, klettern die Kosten schnell auf 12.000 bis 29.000 Euro (Quelle: Schueleraustausch.net).

Dagegen fällt ein Schüleraustausch innerhalb Europas mit unter 8000€ deutlich günstiger aus. Möchte Ihr Kind ein Jahr lang auf eine Schule in England gehen, betragen die durchschnittlichen Kosten bis zu 22.500 Euro.

Achtung: Innerhalb Europas reicht oftmals der Personalausweis als Reisedokument. Anders sieht es aus, wenn die Reise nach Übersee geht. Dann ist ein Reisepass erforderlich. Für Personen unter 24 Jahren kostet dieser 37,50 Euro. Wer ihn erst spät beantragt und eine Expresszustellung benötigt, muss noch einmal mit Gebühren in Höhe von 32,00 Euro rechnen.

Die Aufenthaltsdauer entscheidet beim Schüleraustausch über den Preis

Neben dem gewählten Austauschland spielt für die Preisgestaltung eines Schüleraustauschs die geplante Dauer eine wichtige Rolle. Denn Ihr Nachwuchs muss nicht zwangsläufig ein ganzes Schuljahr in der Ferne verbringen. Alternativen sind ein halbjähriger oder ein dreimonatiger Aufenthalt im Ausland.

Abhängig vom Zielland liegen die Kosten für einen sechsmonatigen Schüleraustausch zwischen 9.000 und 20.000 Euro. Wer sich für einen Zeitraum von drei Monaten entscheidet, bezahlt im Schnitt zwischen 3.500 und 13.000 Euro.

Die notwendigen Zusatzkosten für den Schüleraustausch

Bevor die Entscheidung fällt, den Nachwuchs eine Zeit lang auf eine Schule ins Ausland zu schicken, sollten Sie die Preisgestaltung des gewählten Programms aufmerksam studieren. Denn es gibt Kosten, die meist nicht von der zuständigen Organisation getragen werden. Dazu können folgende Punkte gehören:

  • Kranken- und Unfallversicherung
  • Vor- und Nachbereitungsseminare
  • Sprachkurse
  • Flug und Transport im Zielland

Bei Schüleraustauschprogrammen, in denen diese Leistungen integriert sind, ist der Preis auf den ersten Blick deutlich höher als bei der „Light-Version“. Denn Letztere umfasst ausschließlich den Programmpreis, zu dem etwa auch Schulgebühren oder die Bezahlung der Gastfamilie gehören können.

Doch buchen Sie nur das „Basispaket“, müssen Sie für die zusätzlichen Kosten selbst aufkommen. Das kann insbesondere bei der Suche einer empfehlenswerten Versicherung oder eines Flugs schnell teuer werden.

Achtung: Zu den unverzichtbaren Ausgaben bei einem Schüleraustausch zählt auch der Preis für eine Schuluniform, sofern der Nachwuchs diese an der Austauschschule benötigt. In Großbritannien liegen die Preise umgerechnet bei 400 bis 550 Euro.

Wie viel Geld brauchen Austauschschüler für ihre Freizeitgestaltung?

Die Erfahrungen während eines Schüleraustauschs können für Kinder sehr bereichernd sein. Dabei steht allerdings nicht allein der Schulalltag in der Austauschschule im Fokus. Um das Erlebnis „Austauschjahr“ richtig genießen zu können, ist es ebenso wichtig:

  • Freunde zu finden
  • die Kultur im Gastland kennenzulernen
  • neue Freizeitaktivitäten auszuprobieren
  • Konzerte und andere Veranstaltungen zu besuchen

Für diesen Freizeitspaß kommen Schüleraustauschprogramme allerdings nicht auf. Stattdessen müssen Sie entscheiden, wie viel Geld Sie Ihrem Nachwuchs zum Vergnügen mitgeben möchten.

Ein genauer Wert lässt sich dabei nicht festhalten, denn die Lebenshaltungskosten und damit die Freizeitkosten variieren länderabhängig. So fallen die Kosten in Italien deutlich geringer aus als etwa in den USA oder Australien.

Sinnvoll ist es, ein „Taschengeld“ von monatlich 200 bis 600 Euro einzuplanen. Dieses ist allerdings nicht nur dazu gedacht, neue Kleidung, Snacks und Souvenirs für die Lieben daheim zu kaufen. Vielmehr soll es unerwartete Kosten decken – etwa für einen Schulausflug oder einen Campingausflug mit den neuen Freunden.

Tobias Friedrich
Tobias Friedrichhttps://wochenkurier.de
Tobias Friedrich, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie in Berlin. Als freier Journalist schrieb er bereits für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung, Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung. Der studierte Wirtschaftsjurist liebt ortsunabhängiges Arbeiten. Mit seinem Laptop und seinem Zwergpinscher Jerry ist er die Hälfte des Jahres auf Reisen.

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